Dr. Voll – Ein Leben für die Medizin und Forschung
Biografische Daten
Dr. Voll wurde am 17. Februar 1909 in Berlin geboren. Zunächst wollte er wie sein Vater Architekt werden und begann 1927 sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Stuttgart. Während dieser Zeit sammelte er bereits praktische Erfahrungen. Ein tragisches Erlebnis, das Versagen ärztlicher Kunst bei seinem Vater, führte schließlich dazu, dass er sich der Medizin zuwandte.
Medizinische Ausbildung und frühe Karriere
1930 nahm Dr. Voll das Medizinstudium zunächst in Tübingen auf und setzte es später in Hamburg fort. 1935 schloss er das Studium mit einer Dissertation am „Tropenmedizinischen Institut“ in Hamburg ab. Danach arbeitete er als Assistenzarzt am „Sportmedizinischen Institut“ der Universität Hamburg.
Beruflicher Werdegang
1938 übernahm Dr. Voll zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben als Arzt. Zu seinen Tätigkeitsbereichen zählten die vorbeugende Gesundheitsfürsorge, Kindererholung, Betreuung von Kindertagesstätten, Arbeit als Betriebs- und Schularzt sowie Engagement in der Volksernährung und Bekämpfung von Zahnschäden.
Praxis und Suche nach neuen Heilmethoden
Ab 1958 sammelte Dr. Voll als praktischer Arzt in einer großen Praxis in Plochingen vielfältige Erfahrungen über die Leistungsgrenzen der Medizin. Mit dem Ziel, kranken Menschen besser helfen zu können, begab er sich unermüdlich auf die Suche nach neuen Heilmethoden.
Forschung und Entwicklung der Elektroakupunktur
1953 begann Dr. Voll mit der Forschung und Entwicklung der Elektroakupunktur-Diagnostik und -Therapie. Ab 1959 wandte er diese Methode ausschließlich in seiner Praxis an und erzielte damit zahlreiche Heilerfolge, die Patienten aus nahezu allen westeuropäischen Ländern anzogen.
Gründung und Leitung von Fachgesellschaften
1956 gründete Dr. Voll die Arbeitsgemeinschaft für Elektroakupunktur, die 1961 in die Internationale Gesellschaft für Elektroakupunktur umgewandelt wurde. Er leitete diese Gesellschaft von der Gründung bis 1972. Im zeitlichen Verlauf zählt sie über 600 Mitglieder in 22 Ländern. In 160 mehrtägigen Einführungskursen bildete Dr. Voll mehrere Hundert Ärzte und Zahnärzte aus.
Wissenschaftlicher Austausch und Anerkennung
Durch zahlreiche Arbeitstagungen, Symposien und den intensiven Austausch mit Kollegen förderte Dr. Voll die Verbreitung neuer Erkenntnisse in der Praxis. 1966 verlieh ihm der Vatikan durch Papst Paul VI. eine goldene Medaille für seine Verdienste um die leidende Menschheit. 1969 wurde er Ehrenmitglied der „Accademia Italiana di Medicina Omeopatica“ in Rom, 1972 Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für Elektroakupunktur. 1974 erhielt er die Hufelandmedaille für die Entwicklung und wissenschaftliche Fundierung der Elektroakupunktur sowie für seine weiteren Arbeiten zur naturgemäßen Behandlung. Darüber hinaus wurde er Ehrenmitglied des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren (1976) und der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V.
Lebenswerk und internationale Anerkennung
Dr. Voll präsentierte sein Lebenswerk in zahlreichen Vorträgen, Tagungen, Kongressen im In- und Ausland sowie durch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Sonderheften und Büchern. 1979 erhielt er vier weitere Ehrenmitgliedschaften in ärztlichen Akupunkturgesellschaften in Australien, Indonesien und den USA sowie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Laudatio hob seine Verdienste um das Ansehen des deutschen Arztes und der deutschen Medizin hervor.
1979 führte Dr. Voll an 51 Tagen Ausbildungskurse für Ärzte und Zahnärzte zur Elektroakupunktur nach Voll durch, unter anderem in Atlantic City, Honolulu, San Francisco, Popayán (Kolumbien), Stuttgart und Freudenstadt. Die Teilnehmer stammten aus 22 verschiedenen Ländern.
Sein Leben in Jahresangaben:
| 1909 | am 17.02. in Berlin geboren, Vater war Architekt |
| 1930 | Medizinstudium in Tübingen, später Hamburg |
| 1943 – 1958 | Praktischer Arzt in Plochingen Weiterbildung: Akupunktur, Homöopathie, Augendiagnostik, Zelltherapie |
| ab 1953 | Forschung und Entwicklung der Elektroakupunktur, Verbreitung in vielen Ländern der Welt |
| 1956 | Gründung der EAV-Gesellschaft |
| 1966 | Auszeichnung mit der Goldmedaille für die Verdienste um die leidenden Menschen durch Papst Paul VI. |
| 1969 | Ehrenmitglied der Academia Italiana di Medicina Omeopatica in Rom |
| 1974 | Verleihung der Hufelandmedaille Ehrenmitglied im Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren |
| 1976 | Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur e.V. |
| 1977 | Ehrung durch die Indonesische Akupunktur Gesellschaft |
| 1978 | Ehrenmitglied der Australischen Medical Acupuncture Society Ehrenmitglied der Acupuncture Research Institute San Valley California |
| 1979 | Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band |
| 1980 | Ehrenmitglied des International College of Acupuncture Sri Lanka |
| 1981 | Verleihung des Doctor of Science of Korean Acupuncture Association, Seoul |
| 1981 | Ehrenmitglied der Associacion Venezolana de Acupuncture Caracas |
| 1981 | Verleihung des Honorary Doctor of International College of Acupuncture Sri Lanka |
| 1982 | Verleihung des Doctor of Science International College of Acupuncture Sri Lanka |
| 1982 | Verleihung der goldenen Ehrenmedaille der Medicina Alternativa durch den Gesundheitsminister von Sri Lanka |
| 1983 | Ehrenmitglied der österreichischen Ärztegesellschaft für Akupunktur |
| 1983 | Verleihung des „Professeur International“ von der Société Internationale de Médicine Acupuncutale, Paris |
| 1983 | Diplom von der Association Nacional de Médicos Acupuncturistas, México |
| 1983 | Ehrenmitglied der Swedish Association of Alternative Medicin, Stockholm |
| 1983 | Diplom von der Fundación Mexicana de Médicos Acupuncturistas, México |
| 1983 | Zertifikat der Sociedad Mexicana de Médicos Acupuncturistas, México |
| 1984 | Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse |
| 1985 | Nominierung für den alternativen Nobelpreis |
